Rust als Erstsprache? Matthias Werner - TU Chemnitz Die Programmiersprache Rust kombinert hohe Sicherheit und Leistung. Es setzt sich aber nur langsam durch, was u.a. darauf zurückzuführen ist, dass es als eine schwer erlernbare Sprache gilt. Das liegt nur teilweise an Rusts Konzepten, die in der Summe nicht komplexer oder schwieriger sind, als beispielsweise die von modernen C++. Jedoch bringt Rust einen Paradigmenwechsel: Es zwingt Entwickler dazu, anders über Probleme nachzudenken, insbesondere in Bezug auf Speicher- und Thread-Sicherheit. Dieser Paradigmenwechsel kann beim Erlernen der Sprache Zeit und Mühe erfordern. Paradigmenwechsel bedeutet immer ein Umlernen, manchmal auch ein gezieltes Verlernen von bereits etablierten Wissen. Entsprechend geht fast die gesamte Rust-Literatur davon aus, dass man bereits eine Programmiersprache beherrscht, und versucht, die Unterschiede zu anderen Sprachen herauszustellen. Rust als Erstsprache wird in der Regel abgelehnt. Wir haben zur Vorbereitung eines Kurses über Programmieren und Algorithmieren mit Rust als Erstsprache untersucht, wie Rust vermittelt werden sollte, wenn es nicht im Kontrast zu anderen Sprachen gesetzt wird, sondern in seinen eigenen Konzepten dargestellt wird. Der Vortrag berichtet von ersten praktischen Erfahrungen bei der Durchführung dieses Kurses.